Schulanfang für Erstklässler – ein aufregender Schritt in den neuen Lebensabschnitt
Wie bewältigt man die Herausforderungen des ersten Schultags
Vorbereitung auf den großen Tag: Schon vor der Einschulung können Eltern viel tun, um ihren Kindern den Start zu erleichtern. Neben der Unterstützung durch Erzieher im Kindergarten spielen sie selbst eine zentrale Rolle. Mit einfühlsamer Vorbereitung und gemeinsamen Gesprächen lässt sich die Umstellung sanfter gestalten.
Den Schulweg üben
Der Schulweg bringt oft neue Herausforderungen mit sich, wie das Überqueren großer Kreuzungen oder längere Distanzen als gewohnt. Eltern sollten frühzeitig damit beginnen, den Weg gemeinsam mit ihrem Kind zu üben. Dabei ist es wichtig, auf potenzielle Gefahren hinzuweisen, das Kind für Risiken zu sensibilisieren und das richtige Verhalten einzuüben. Mit ausreichender Vorbereitung kann das Kind ab dem ersten Schultag sicher und selbstständig den Schulweg meistern.
Diese Punkte sollten Eltern beim Üben beachten:
- Den Schulweg bis zur Einschulung immer wieder üben, 1-2 mal reicht nicht aus
- Auswahl desjenigen Schulwegs, der möglichst wenige Gefahrenquellen enthält
- Kinder können die Abläufe im Straßenverkehr aufgrund der geringen Körpergröße und des eingeschränkten Blickfeldes noch nicht überblicken
- Kinder werden von anderen Verkehrsteilnehmern schnell übersehen
- Klar kommunizierte Regeln helfen dem Kind, sich möglichst sicher im Straßenverkehr zu bewegen
- Unerwartete Situationen auf dem Schulweg, wie das Entdecken der Klassenkameraden auf der anderen Straßenseite oder das Rollen eines Balls auf die Straße, besprechen
Tipps in der Herbst-/Winterzeit: Warnkleidung für den Schulweg
- Auffällige Kleidung (Reflektor-Streifen, helle/bunte Kleidung oder Warnwesten) in den Herbst- und Wintermonaten, damit das Kind bei Nebel und Dunkelheit von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wird
- Der Schulranzen sollte ebenfalls mit Reflektoren und orangener oder gelber Warnfläche ausgestattet sein
moll hilft Kindern auf dem Schulweg – Projekt notinsel
Damit Kinder nicht auf ihren (Schul-) Wegen verloren gehen, hat die Stiftung Hänsel + Gretel mit der Notinsel ein Zeichen geschaffen, das Kindern sichere Zufluchtsorte bietet. An 228 Standorten deutschlandweit signalisieren ca. 19.000 Geschäfte, die das Notinsel-Symbol an der Tür tragen, den Kindern “Wo wir sind, bist Du sicher.” Das deutschlandweit größte Kinderschutzprojekt im öffentlichen Raum kann Kindern in akuten Gefahrensituationen Schutz bieten und Menschen zum Hinsehen und Handeln bewegen. Gerade in einer Gesellschaft, in der Gefahr und Gewalt auch auf dem Spielplatz, in der Schule oder auf dem Weg nach Hause lauern, Gewalt von großen an kleinen Kindern, Diskriminierung von Schwächeren, Handyklau und Mobbing zum Alltag geworden sind, bietet die Notinsel einen sicheren Ort. Moll unterstützt dieses Projekt, gerade die Jüngsten unserer Gesellschaft sind zu beschützen.
Schulwegplaner
Der „Schulwegplaner“ bietet Eltern und Kindern eine praktische Möglichkeit, den sichersten Weg zur Schule oder auch Freizeitwege zu planen. Mit der Funktion lassen sich individuelle Routen auf einer Karte erstellen, die Notinseln entlang des Weges markieren. Diese Notinseln dienen als Anlaufpunkte in Notfällen. Eltern oder Lehrer können gemeinsam mit den Kindern die Routen mit Farbstiften markieren und festlegen, um zusätzliche Orientierung und Sicherheit zu schaffen.
Neuer Alltag für Eltern und Kind – positive Einstellung schaffen
Um den Start in den Schulalltag zu erleichtern, können Eltern ihrem Kind schon im Vorfeld erzählen, wie ein typischer Schultag abläuft und was es dort erwartet. Da Kinder im Kindergarten meist noch viel Bewegung und freie Gestaltung ihres Tages gewohnt sind, ist es hilfreich, das Sitzenbleiben, Zuhören und Einhalten von Regeln spielerisch zu üben. Wichtig ist auch, dem Kind zu erklären, warum es nicht einfach in die Klasse hineinrufen oder herumlaufen darf.
Der Wechsel bedeutet, sich an neue Abläufe wie den Stundenplan zu gewöhnen und Aufgaben gezielt zu erledigen. Die Lehrkräfte – zunächst die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer und später auch Fachlehrer – werden zur neuen Ansprechperson für die Kinder. Eltern können ihrem Kind vermitteln, dass es jederzeit mit Fragen oder Problemen auf die Lehrkräfte zugehen darf.
Damit das Kind den Schulstart positiv erlebt, können Eltern fröhliche oder lustige Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit teilen. Solche Erzählungen schaffen Vorfreude und stärken die Motivation. Gemeinsame Vorbereitungen wie das Üben von grundlegenden Fähigkeiten machen den Übergang leichter.
Was sollte ein Kind bei der Einschulung schon können? Das Kind sollte…
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- seinen Namen schreiben können
- die Zahlen bis zehn kennen
- die Adresse, Telefonnummer und den Geburtstag kennen
- sich selbstständig Aus- und Anziehen (besonders wichtig im Sportunterricht!)
- alleine zur Toilette gehen können
- mit der Schere Bilder ausschneiden und kleben können
- malen
- die Schuhe binden können
- die eigenen Sachen erkennen und Ordnung halten
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Was können Eltern bis zum Schuleintritt üben?
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- Kleine Aufgaben im Haushalt zuteilen, so lassen sich Hausaufgaben üben
- lautes und deutliches Sprechen üben
- in Sätzen erzählen, kleine Geschichten nacherzählen
- bis 20 zählen (vor- und rückwärts)
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Ausstattung für die Erstklässler
Was gehört in den Schulranzen?
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- Federmappe mit weichen Bleistiften, ein Radiergummi, ein Spitzer, Buntstifte, Filzstifte, ein Lineal
- Schulbücher
- Hefte und Ordner
- Notizheft für die Hausaufgaben
- Turnbeutel oder Sporttasche
- Materialien für den Kunstunterricht: Kleber, Schere, Zeichenblock, Malkasten, Pinsel, Wachsmalstifte, Schwämmchen, Lappen
- Brotdose mit Pausensnack
- Trinkflasche
Wie kann der erste Schultag ablaufen?
Der Ablauf des ersten Schultags variiert je nach Bundesland und Schule. Während in einigen Regionen die Einschulungsfeier am Wochenende vor Schulbeginn stattfindet, wird sie in anderen Bundesländern innerhalb der ersten Schulwoche individuell von den Schulen organisiert. Detaillierte Informationen zur Einschulung in den jeweiligen Bundesländern finden Eltern online.
Häufig startet der große Tag mit einem Gottesdienst, gefolgt von einer offiziellen Begrüßung in der Aula oder einem Forum. Dabei gestalten ältere Schüler oft ein kleines Programm, etwa mit Liedern oder Theaterstücken, um die neuen Erstklässler willkommen zu heißen. Danach geht es für die Kinder in ihre Klassenräume – teils begleitet von den Eltern, teils nur mit den Lehrkräften, während die Eltern auf dem Schulhof oder in der Aula warten.
Nach einer kurzen Schulstunde, meist rund 45 Minuten, nehmen die Eltern ihre frischgebackenen Schulkinder wieder in Empfang. Viele Familien feiern den besonderen Tag anschließend mit Verwandten und Freunden zu Hause oder in einem Restaurant.